Rechts unten signiert.
In Montparnasse-Rahmen.
In sommerlichen Grüntönen gestaltetes Bild zwischen Abstraktion und Expressionismus mit der Darstellung einer sitzenden, einen Hut tragenden Figur. Camille Hilaire war ein vielseitiger Künstler – als Maler, Litograf, Glasmaler, Tapezierer und Mosaikkünstler. Aus einfachen Verhältnissen stammend, begann er zunächst als Baumaler zu arbeiten. Gleichzeitig suchte er in der Stadtbibliothek nach künstlerischer Inspiration und kopierte dort Werke von Holbein und Dürer. Auf seine Zeichnungen wurde der Maler Nicolas Untersteller (1900 – 1967) aufmerksam, der ihn in sein Maleratelier in Metz aufnahm. Nach der Mobilmachung 1939 nahm er an der Verteidigung Frankreichs teil, geriet in Gefangenschaft, konnte jedoch fliehen und erreichte Anfang 1941 Paris. Um einer Einberufung in die deutsche Wehrmacht als Elsass-Lothringer zu entgehen, tauchte er unter und schrieb sich während der Besatzungszeit unter dem Decknamen „Leblanc" an der Kunsthochschule in Paris ein. Als Schüler von Nicolas Untersteller und Maurice Brianchon (1899 – 1979), studierte er auch an der Akademie von André Lhote (1885 – 1962), mit dem er befreundet war und der ihn förderte. Beeinflusst durch den sicheren und prägnanten Strich von Albrecht Dürer (1471 – 1528), aber auch von der Leuchtkraft der italienischen Meister, begann Camille Hilaire an verschiedenen Pariser Salons auszustellen. 1947 wurde Hilaire zum Professor für dekorative Komposition an der École nationale supérieure d’art de Nancy ernannt – eine Position, die er bis zu seinem Tod innehatte. 1950 nahm er am Prix de Rome teil und gewann den zweiten großen Preis. Er setzte seine künstlerische Forschung fort und versuchte sich an neuen Techniken wie Aquarell, Malerei und Glasmalerei oder auch Tapisserie. Zahlreiche Monografien wurden ihm auf der ganzen Welt gewidmet, und er bleibt in der Kunstgeschichte als einer der wichtigsten Maler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekannt. (1450631) (13)