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As of Sep 09, 2025

Giuseppe Galli Bibienali-Bibiena",

Lot 295
FANTASIEARCHITEKTUR MIT SÄULEN, BÖGEN, TREPPEN UND STAFFAGE
Öl auf Leinwand. Doubliert.

39.8 x 29.5 in (101.0 x 75.0 cm)

Lot 295
FANTASIEARCHITEKTUR MIT SÄULEN, BÖGEN, TREPPEN UND STAFFAGE
Öl auf Leinwand. Doubliert.
39.8 x 29.5 in (101.0 x 75.0 cm)

Estimate:
€ 20,000 - 25,000
Auction: 14 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Sep 25, 2025 11:00 AM
Auction number: 145
Auction name: Gemälde Alte Meister – Teil II

Lot Details


Im Gegensatz zu den italienischen Capriccios weist das Gemälde keinerlei Anzeichen von Verfall auf, oder Aspekte der von Pflanzen überwachsenen antiken Vergangenheit. Ganz im Gegenteil zeigen sich die mächtigen Säulenstellungen, Bögen und Balustraden in unverwittertem Zustand, im Sinne der Theater- und Bühnenbild-Erfindungen eines Giuseppe Galli Bibiena. In zahlreichen Stichen dieses Künstlers finden wir ähnliche Entwürfe. Einige Stichdarstellungen gleichen dem hier vorliegenden Gemälde derart, dass die Frage im Raum steht, ob Bibiena selbst als Autor gesehen werden kann. Auch die Exaktheit der feinen Linienführung, die im Gegensatz zum italienischen Capriccio steht, ist im Zusammenhang mit der Stichtechnik zu sehen. Die Staffagefiguren gebärden sich deutlich im Sinne des barocken theatralen Hofzeremoniells.

Schon sein Vater Ferdinando, wie auch seine Brüder, aber auch sein Sohn Carlo arbeiteten in Italien, Österreich und Deutschland. Der Künstler plante Theatermaschinen, inszenierte Feste und Bühnenaufführungen, wirkte am Hof des künftigen Karl VI und zog nach Wien. In Bologna wurde er Direktor für Architektur an der Accademia. Von Friedrich II wurde er ab 1753 als Hofarchitekt in Berlin fest engagiert, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Zu seinen Schülern zählten Raffaele Suá und Carl Friedrich Fechhelm, der einer der bedeutendsten Vertreter des Friderizianischen Rokoko war, und ebenfalls Bühnenbilder – aber auch Wandbilder – in der Art des vorliegenden Gemäldes schuf. Giuseppe Galli Bibiena gebührt das Lob, die Stilistik des Barocks weit mehr gefördert und geprägt zu haben, als allgemein bekannt. A.R. (1450531) (11)



Giuseppe Galli Bibiena,
also known as "Joseph Galli-Bibiena",
1696 Parma – 1757 Berlin, attributed

ARCHITECTURAL FANTASY WITH COLUMNS, ARCHES, STAIRS AND FIGURAL STAFFAGE

Oil on canvas. Relined.
101 x 75 cm.

In contrast to the Italian capricci, this painting shows no signs of decay or aspects of the ancient architecture overgrown with vegetation. Quite the opposite: the mighty columns, arches, and balustrades appear unweathered, in the spirit of the theatrical and stage design inventions of Giuseppe Galli Bibiena. There are similar designs in numerous engravings by this artist. Some engravings are so similar to the present painting that it raises the question of whether Bibiena himself may be considered the author.
Lot Details


Im Gegensatz zu den italienischen Capriccios weist das Gemälde keinerlei Anzeichen von Verfall auf, oder Aspekte der von Pflanzen überwachsenen antiken Vergangenheit. Ganz im Gegenteil zeigen sich die mächtigen Säulenstellungen, Bögen und Balustraden in unverwittertem Zustand, im Sinne der Theater- und Bühnenbild-Erfindungen eines Giuseppe Galli Bibiena. In zahlreichen Stichen dieses Künstlers finden wir ähnliche Entwürfe. Einige Stichdarstellungen gleichen dem hier vorliegenden Gemälde derart, dass die Frage im Raum steht, ob Bibiena selbst als Autor gesehen werden kann. Auch die Exaktheit der feinen Linienführung, die im Gegensatz zum italienischen Capriccio steht, ist im Zusammenhang mit der Stichtechnik zu sehen. Die Staffagefiguren gebärden sich deutlich im Sinne des barocken theatralen Hofzeremoniells.

Schon sein Vater Ferdinando, wie auch seine Brüder, aber auch sein Sohn Carlo arbeiteten in Italien, Österreich und Deutschland. Der Künstler plante Theatermaschinen, inszenierte Feste und Bühnenaufführungen, wirkte am Hof des künftigen Karl VI und zog nach Wien. In Bologna wurde er Direktor für Architektur an der Accademia. Von Friedrich II wurde er ab 1753 als Hofarchitekt in Berlin fest engagiert, wo er bis zu seinem Tod wirkte. Zu seinen Schülern zählten Raffaele Suá und Carl Friedrich Fechhelm, der einer der bedeutendsten Vertreter des Friderizianischen Rokoko war, und ebenfalls Bühnenbilder – aber auch Wandbilder – in der Art des vorliegenden Gemäldes schuf. Giuseppe Galli Bibiena gebührt das Lob, die Stilistik des Barocks weit mehr gefördert und geprägt zu haben, als allgemein bekannt. A.R. (1450531) (11)



Giuseppe Galli Bibiena,
also known as "Joseph Galli-Bibiena",
1696 Parma – 1757 Berlin, attributed

ARCHITECTURAL FANTASY WITH COLUMNS, ARCHES, STAIRS AND FIGURAL STAFFAGE

Oil on canvas. Relined.
101 x 75 cm.

In contrast to the Italian capricci, this painting shows no signs of decay or aspects of the ancient architecture overgrown with vegetation. Quite the opposite: the mighty columns, arches, and balustrades appear unweathered, in the spirit of the theatrical and stage design inventions of Giuseppe Galli Bibiena. There are similar designs in numerous engravings by this artist. Some engravings are so similar to the present painting that it raises the question of whether Bibiena himself may be considered the author.
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