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As of Sep 09, 2025

Sebastian Stoskopff

Lot 148
STILLLEBEN MIT TRINKGEFÄSSEN, PASTETEN UND SPIELKARTEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.

19.7 x 24.2 in (50.0 x 61.5 cm)

Lot 148
STILLLEBEN MIT TRINKGEFÄSSEN, PASTETEN UND SPIELKARTEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.
19.7 x 24.2 in (50.0 x 61.5 cm)

Estimate:
€ 60,000 - 90,000
Auction: 14 days

Hampel Fine Art Auctions

City: Munich
Auction: Sep 25, 2025 11:00 AM
Auction number: 145
Auction name: Gemälde Alte Meister – Teil I

Lot Details
50 x 61,5 cm.

Beigegeben eine Expertise von Frau Michèle-Caroline Heck, 12. März 2024, in Kopie, in der sie das Gemälde Stoskopff zuweist.

Die Stilistik, vor allem die Wahl der hier dargestellten Gegenstände, weist das Werk deutlich der Hand des Malers Stoskopff zu. Dazu kommt die Besonderheit, dass bislang nur etwa sechzig seiner Stillleben bekannt geworden sind, davon 26 signiert und nur zehn datiert. Die Schlichtheit im Bildaufbau, die Reduktion auf überschaubar wenige Gegenstände, ist hier nicht allein ein Merkmal der frühen Stilllebenmalerei, sondern hat auch zur Frage geführt, ob der Maler unter dem kompositorischen Einfluss von Georg Flegel (1566 – 1638) gestanden haben mag. Von seinen Stillleben geht stets eine nachdenkliche Ruhe aus, nicht zuletzt hervorgerufen durch den jeweils nahezu schwarzen Hintergrund, vor dem sich die meist wenigen Gegenstände abheben. Hier dominiert ein Teller mit runden Pastetentörtchen; ein bereits aufgeschnittenes Stück liegt zusammen mit einem kleinen Messer im Vordergrund. Ein kleiner Brotlaib ergänzt die Mahlzeit, umgeben von drei Gefäßen: im Zentrum ein goldschimmernder Ananas-Deckelpokal mit bekrönendem Figürchen eines geharnischten Kriegers, wobei hier an den Gott Mars zu denken ist. Die hohe Zinn-Deckelkanne rechts findet ihr kompositorisches Gegenstück in dem großen Römer-Warzenglas, gefüllt mit Weißwein.

Auf den ersten Blick laden die Bildgegenstände zu Speise und Trank ein – nicht zuletzt auch dank eines abschließenden kostbaren Dessertweines im entsprechend aufwändig gestalteten Pokal. Doch die beinahe nebensächlich ins Bild gebrachten Spielkarten links sowie die Würfel rechts verweisen auf ein anschließendes Spiel. Dass dem Kartenstapel zuoberst ein Herzblatt liegt, darf als weitere Anspielung verstanden werden. Es wurde bereits festgestellt, dass sich nahezu sämtliche Gegenstände im Bild auch in weiteren Stillleben des Malers wiederfinden. Seine häufig ins Bild gesetzten Goldpokale erklären sich nicht zuletzt daraus, dass sein Schwiegervater Nikolaus Riedinger einer der bekanntesten Goldschmiede Straßburgs war. A.R.

Anmerkung:
Das Werk von Sebastian Stoskopff wurde erst ab 1930 durch den Kunsthistoriker Hans Haug wiederentdeckt. Im Alter von 17 Jahren wurde er auf Bitten seines Vaters vom Stadtrat unterstützt und zunächst zu dem Straßburger Maler Friedrich Brentel in die Lehre geschickt, und sollte später in Hanau bei Daniel Soreau weiterlernen, von dem uns allerdings kein einziges Werk bekannt ist. Umso erstaunlicher, ist es, wie Stoskopff nach dessen Tod die Werkstatt übernahm, in der dann der berühmte Joachim von Sandrart einer seiner Lehrlinge wurde. In dessen Schrift „Teutsche Academie." findet sich der Name seines Lehrers Stoskopff verewigt.

Literatur:
Vgl. Michèle-Caroline Heck, Sébastian Stoskopff 1597 – 1657. Un maître de la nature morte. Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1997.
Vgl. Birgit Hahn-Woernle, Sebastian Stoskopff. Mit einem kritischen Werkverzeichnis der Gemälde, Stuttgart 1996.
Vgl. Wolfgang J. Müller und Silvia Berger, Sebastian Stoskopff. Sein Leben. Sein Werk. Seine Zeit, Ausst.-Kat., Idstein 1987. (1451314) (11)



Sebastian Stoskopff,
1597 Strasbourg – 1657 Idstein

STILL LIFE WITH DRINKING VESSEL, PIES AND PLAYING CARDS

Oil on canvas. Relined.
50 x 61.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Michèle-Caroline Heck, 12 March 2024, in copy, in which she attributes the painting to Stoskopff.

The stylistic characteristics – particularly the selection of objects – clearly support the attribution to Stoskopff. Fewer than sixty still lifes by the artist are known, of which only 26 are signed and ten dated. Almost all the elements depicted here are found in other works by the painter, indicating a recurring visual vocabulary. His frequent inclusion of gold goblets is often linked to the influence of his father-in-law, Nikolaus Riedinger, one of Strasbourg’s most esteemed goldsmiths.

Literature:
cf. Michèle-Caroline Heck, Sébastian Stoskopff 1597 – 1657. Un maître de la nature morte. Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1997.
cf. Birgit Hahn-Woernle, Sebastian Stoskopff. Mit einem kritischen Werkverzeichnis der Gemälde, Stuttgart 1996.
cf. Wolfgang J. Müller, Silvia Berger, Sebastian Stoskopff. Sein Leben. Sein Werk. Seine Zeit, exhibition catalogue, Idstein 1987.
Lot Details
50 x 61,5 cm.

Beigegeben eine Expertise von Frau Michèle-Caroline Heck, 12. März 2024, in Kopie, in der sie das Gemälde Stoskopff zuweist.

Die Stilistik, vor allem die Wahl der hier dargestellten Gegenstände, weist das Werk deutlich der Hand des Malers Stoskopff zu. Dazu kommt die Besonderheit, dass bislang nur etwa sechzig seiner Stillleben bekannt geworden sind, davon 26 signiert und nur zehn datiert. Die Schlichtheit im Bildaufbau, die Reduktion auf überschaubar wenige Gegenstände, ist hier nicht allein ein Merkmal der frühen Stilllebenmalerei, sondern hat auch zur Frage geführt, ob der Maler unter dem kompositorischen Einfluss von Georg Flegel (1566 – 1638) gestanden haben mag. Von seinen Stillleben geht stets eine nachdenkliche Ruhe aus, nicht zuletzt hervorgerufen durch den jeweils nahezu schwarzen Hintergrund, vor dem sich die meist wenigen Gegenstände abheben. Hier dominiert ein Teller mit runden Pastetentörtchen; ein bereits aufgeschnittenes Stück liegt zusammen mit einem kleinen Messer im Vordergrund. Ein kleiner Brotlaib ergänzt die Mahlzeit, umgeben von drei Gefäßen: im Zentrum ein goldschimmernder Ananas-Deckelpokal mit bekrönendem Figürchen eines geharnischten Kriegers, wobei hier an den Gott Mars zu denken ist. Die hohe Zinn-Deckelkanne rechts findet ihr kompositorisches Gegenstück in dem großen Römer-Warzenglas, gefüllt mit Weißwein.

Auf den ersten Blick laden die Bildgegenstände zu Speise und Trank ein – nicht zuletzt auch dank eines abschließenden kostbaren Dessertweines im entsprechend aufwändig gestalteten Pokal. Doch die beinahe nebensächlich ins Bild gebrachten Spielkarten links sowie die Würfel rechts verweisen auf ein anschließendes Spiel. Dass dem Kartenstapel zuoberst ein Herzblatt liegt, darf als weitere Anspielung verstanden werden. Es wurde bereits festgestellt, dass sich nahezu sämtliche Gegenstände im Bild auch in weiteren Stillleben des Malers wiederfinden. Seine häufig ins Bild gesetzten Goldpokale erklären sich nicht zuletzt daraus, dass sein Schwiegervater Nikolaus Riedinger einer der bekanntesten Goldschmiede Straßburgs war. A.R.

Anmerkung:
Das Werk von Sebastian Stoskopff wurde erst ab 1930 durch den Kunsthistoriker Hans Haug wiederentdeckt. Im Alter von 17 Jahren wurde er auf Bitten seines Vaters vom Stadtrat unterstützt und zunächst zu dem Straßburger Maler Friedrich Brentel in die Lehre geschickt, und sollte später in Hanau bei Daniel Soreau weiterlernen, von dem uns allerdings kein einziges Werk bekannt ist. Umso erstaunlicher, ist es, wie Stoskopff nach dessen Tod die Werkstatt übernahm, in der dann der berühmte Joachim von Sandrart einer seiner Lehrlinge wurde. In dessen Schrift „Teutsche Academie." findet sich der Name seines Lehrers Stoskopff verewigt.

Literatur:
Vgl. Michèle-Caroline Heck, Sébastian Stoskopff 1597 – 1657. Un maître de la nature morte. Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1997.
Vgl. Birgit Hahn-Woernle, Sebastian Stoskopff. Mit einem kritischen Werkverzeichnis der Gemälde, Stuttgart 1996.
Vgl. Wolfgang J. Müller und Silvia Berger, Sebastian Stoskopff. Sein Leben. Sein Werk. Seine Zeit, Ausst.-Kat., Idstein 1987. (1451314) (11)



Sebastian Stoskopff,
1597 Strasbourg – 1657 Idstein

STILL LIFE WITH DRINKING VESSEL, PIES AND PLAYING CARDS

Oil on canvas. Relined.
50 x 61.5 cm.

Accompanied by an expert’s report by Michèle-Caroline Heck, 12 March 2024, in copy, in which she attributes the painting to Stoskopff.

The stylistic characteristics – particularly the selection of objects – clearly support the attribution to Stoskopff. Fewer than sixty still lifes by the artist are known, of which only 26 are signed and ten dated. Almost all the elements depicted here are found in other works by the painter, indicating a recurring visual vocabulary. His frequent inclusion of gold goblets is often linked to the influence of his father-in-law, Nikolaus Riedinger, one of Strasbourg’s most esteemed goldsmiths.

Literature:
cf. Michèle-Caroline Heck, Sébastian Stoskopff 1597 – 1657. Un maître de la nature morte. Éditions de la Réunion des Musées Nationaux, Paris 1997.
cf. Birgit Hahn-Woernle, Sebastian Stoskopff. Mit einem kritischen Werkverzeichnis der Gemälde, Stuttgart 1996.
cf. Wolfgang J. Müller, Silvia Berger, Sebastian Stoskopff. Sein Leben. Sein Werk. Seine Zeit, exhibition catalogue, Idstein 1987.
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