Links unten signiert und datiert „FERNAND PELEZ 74".
In ebonisiertem Holzrahmen.
Im Reinemachen innehaltend, schickt sich eine Dame in aufwändig gestaltetem Gewand an, einen Blick in einen Kabinettschrank zu werfen, in dem – und um den herum – allerlei Interessantes aus aller Welt versammelt zu sein scheint. Die Darstellung kann als Sozialkritik gelesen werden, wobei der Wissbegier der Frau bzw. eines niedrigen Berufsstandes eine förderungswürdige Rolle zukommt. Die Gemälde des Pelez blieben lange Zeit unentdeckt, vor allem auch, weil er sich weigerte nach ein paar Misserfolgen, seine Werke auszustellen oder zu verkaufen. So ist es auch überraschend, dass sein Werk inzwischen größere Erfolge verzeichnet, wie ein Gemälde, das am 05. Mai 2011 bei Sotheby’s in New York für umgerechnet über Euro 270.000 versteigert wurde.
Pelez lernte bei seinem Vater und bei Alexandre Cabanel in der Ècole des Beaux-Arts in Paris und stellte dort auch im Salon aus. 2009/ 2010 wurde ihm im Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris eine große Retrospektive gewidmet.
Literatur:
Vgl. Jane van Nimmen, Fernand Pelez (1848 – 1913), „la parade des humbles", Musée des Beaux-Arts de la Ville de Paris, 24. September 2009 – 17. January 2010. In: Nineteenth Century Art Worldwide. A journal of 19th century visual culture, 2010, Bd. 9. (1451115) (13)