GemäldepaarARCHITEKTONISCHE CAPRICCI MIT FIGUREN UND RUINEN
Öl auf Leinwand. Doubliert.
Jeweils 72 x 96 cm.
In dünnem Holzleistenrahmen.
Das eine Gemälde zeigt sich thematisch und formal als Capriccio, die einzelnen Bildinhalte fantasievoll als antike Versatzstücke zusammengestellt, belebt durch zeitgenössische Figurenstaffage. Dominierend der ruinöse Bau mit Säulen und Reliefs, links leicht erhöht nahe einem Seeufer. Davor ein Denkmal mit reiterlosem Pferd. Im Bildzentrum ein hoher Steinsockel, darauf eine dunkle Bronzeschale. Kapitelle und Gesimsfragmente bereichern das antike Ambiente. Im Vordergrund einige ländliche Staffagefiguren.
Im Blickpunkt des anderen Gemäldes ein rechts stehendes, von der Sonne beschienenes gotisches Loggiengebäude mit breitem Treppenaufgang und mit einem Baugerüst versehen, sowie der davorstehende, in den hohen wolkenlosen Himmel ragende Obelisk, beide umgeben von Figurenstaffage, darunter einige Orientalen mit Turban, an einem Meeresufer. Es existieren einige Wiederholungen dieses Motivs: das nahezu gleiche Gemälde von Michele Marieschi befindet sich in der Galeria dell’ Academia Venezia. Ein weiteres zeigt die Loggia ohne die zentral auf dem Giebelstück stehende Figur. Die Beliebtheit von Marieschis Veduten und Ansichten erklärt die Tendenzen vielfacher Themenwiederholungen.
Anmerkung:
Vom Maler Michele Marieschi, der sich in der Zeit um 1720 bzw. auch nach 1731 in Deutschland aufhielt, um hier als Bühnenmaler zu arbeiten, ist bekannt, dass er sich 1735 nach Venedig zurückbegab, und dort alsbald Mitglied der venezianischen Malergilde Fraglia de’ Pittori wurde. Der Kupferstecher und Maler Gaspare Diziani und der Sammler Freiherr Mathias von der Schulenburg, der damals Generalfeldmarschall im Dienste Venedigs stand, unterstützten den Maler. Letzterer erwarb 1738 zwei Veduten. (1450673) (18)
Michele Marieschi,
1710 Venice – 1744 ibid., attributed
A pair of paintings
ARCHITECTURAL CAPRICCI WITH FIGURES AND RUINS
Oil on canvas. Relined.
72 x 96 cm each.
There are several repetitions of this motif: an almost identical painting by Michele Marieschi is in the Galeria dell’ Academia Venezia. Another shows the loggia without the figure standing centrally on the pediment. The popularity of Marieschi’s vedute and views explains the tendency to repeat themes many times over.