As of May 02, 2024

Caspar David Friedrich

Lot 111
Landschaft mit Wehr
Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier

3.2 x 6.4 in (8.1 x 16.3 cm)

Lot 111
Landschaft mit Wehr
Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier
3.2 x 6.4 in (8.1 x 16.3 cm)

Estimate:
€ 40,000 - 60,000
Auction: -1 days

Karl & Faber Kunstauktionen GmbH

City: Munich, Germany
Auction: May 17, 2024 01:00 PM
Auction number: 324
Auction name: Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts

Lot Details
Caspar David Friedrich (1774 Greifswald - Dresden 1840) – Landschaft mit Wehr. Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Von den 1820er Jahren, von dem Höhepunkt seiner Aquarellkunst geht der Blick zurück in seine Frühzeit, unmittelbar nachdem Friedrich 1798 aus Kopenhagen nach Dresden gekommen war. Das kleine Blatt zeigt eine Baumlandschaft mit Wehr, die deshalb eine Besonderheit vorstellt, weil sie zu den wenigen Zeichnungen im Werk Friedrichs gehört, die einen wilden, reißenden Bach zum Motiv haben. Bewegtes Wasser ist bei ihm selten – es kommt vornehmlich im Frühwerk vor: Im September 1798 hatte Friedrich zwei Ansichten mit Wasserfällen gezeichnet (Grummt 61 und 62) und im Frühjahr 1799 auf der jährlichen Ausstellung der Akademie einen „Wassersturz“ gezeigt (Grummt 99): „Landschaften, in WasserFarben. Recht gut - besonders der WasserSturz mit vieler Kühnheit gezeichnet“, bemerkte der Kritiker Thomas Laye im Allgemeinen Literarischen Anzeiger dazu (Nr. 66, 29. April 1799, Sp. 651). Das 1799 ausgestellte Blatt gilt heute als verschollen, doch trifft die Beschreibung des Wassersturzes „als mit vieler Kühnheit gezeichnet“ auch durchaus auf unser Blatt zu. Es lässt sich nicht mehr entscheiden, ob es sich dabei um das in der Akademie gezeigte Blatt handelt – in jedem Fall gibt es eine Vorstellung davon, wie es ausgesehen haben könnte: Das Blatt zeigt im Vordergrund den Blick auf einen von Hölzern eingefassten Bach, der über zwei Stufen tosend auf den Betrachter zufließt, während im Mittelgrund quer zum Bildraum eine Reihe größerer und kleinerer Laubbäume steht, die in regelmäßigen Abständen den Blick auf die Wiesen im Hintergrund freigeben. Die Szenerie ist locker mit dem Pinsel, fast duftig gezeichnet und steht stilistisch zwischen den in Kopenhagen entstandenen Aquarellen und den Baumstudien der frühen Dresdner Jahre. Das Blatt zeigt noch Elemente der traditionellen Landschaftsdarstellung, in denen sich der Einfluss von Friedrichs Dresdner Kollegen Johann Philipp Veith bemerkbar macht, nach dem Friedrich in seiner frühen Dresdner Zeit auch kopiert hat. Das ungewöhnliche Format, bei dem die Seiten trapezförmig abgeschrägt sind, ist nahezu einmalig und eine große Besonderheit im zeichnerischen Werk Friedrichs; es findet sich so nur noch einmal auf einem Skizzenbuchblatt, das den Blick vom Lilienstein auf die Tafelberge der anderen Elbseite zeigt (Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. SZ 52, vgl. Grummt 111). Jene Ansicht ist als reine Federzeichnung ausgeführt, doch in der Auffassung ähnlich bildhaft gedacht, weshalb Helmut Börsch-Supan vermutet hat, dass es sich um Entwürfe für Porzellanmalereien handeln könnte. Friedrichs Aquarelle und Sepien sind gleichsam die Essenz seiner Zeichenkunst, in ihnen hat er seiner Gedankenwelt bildhaften Ausdruck verliehen – gleichwertig zu seinen Gemälden. – Im Passepartout-Ausschnitt minimal lichtrandig. Die untere rechte Ecke leicht bestoßen und Papier dort etwas ausgedünnt. In guter Erhaltung.
Lot Details
Caspar David Friedrich (1774 Greifswald - Dresden 1840) – Landschaft mit Wehr. Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Feder in Grau, aquarelliert, auf Velin, auf bräunlichem Papier. (Um 1799). Darstellungsgröße: 8,1 x 16,3 cm (trapezförmig), Blattgröße: 9,4 x 16,7 cm. Unten rechts auf dem Untersatzbogen bezeichnet „L. (sic) D. Friedrich fec.“. Verso Bleistiftskizze zu einem Geländer.

Von den 1820er Jahren, von dem Höhepunkt seiner Aquarellkunst geht der Blick zurück in seine Frühzeit, unmittelbar nachdem Friedrich 1798 aus Kopenhagen nach Dresden gekommen war. Das kleine Blatt zeigt eine Baumlandschaft mit Wehr, die deshalb eine Besonderheit vorstellt, weil sie zu den wenigen Zeichnungen im Werk Friedrichs gehört, die einen wilden, reißenden Bach zum Motiv haben. Bewegtes Wasser ist bei ihm selten – es kommt vornehmlich im Frühwerk vor: Im September 1798 hatte Friedrich zwei Ansichten mit Wasserfällen gezeichnet (Grummt 61 und 62) und im Frühjahr 1799 auf der jährlichen Ausstellung der Akademie einen „Wassersturz“ gezeigt (Grummt 99): „Landschaften, in WasserFarben. Recht gut - besonders der WasserSturz mit vieler Kühnheit gezeichnet“, bemerkte der Kritiker Thomas Laye im Allgemeinen Literarischen Anzeiger dazu (Nr. 66, 29. April 1799, Sp. 651). Das 1799 ausgestellte Blatt gilt heute als verschollen, doch trifft die Beschreibung des Wassersturzes „als mit vieler Kühnheit gezeichnet“ auch durchaus auf unser Blatt zu. Es lässt sich nicht mehr entscheiden, ob es sich dabei um das in der Akademie gezeigte Blatt handelt – in jedem Fall gibt es eine Vorstellung davon, wie es ausgesehen haben könnte: Das Blatt zeigt im Vordergrund den Blick auf einen von Hölzern eingefassten Bach, der über zwei Stufen tosend auf den Betrachter zufließt, während im Mittelgrund quer zum Bildraum eine Reihe größerer und kleinerer Laubbäume steht, die in regelmäßigen Abständen den Blick auf die Wiesen im Hintergrund freigeben. Die Szenerie ist locker mit dem Pinsel, fast duftig gezeichnet und steht stilistisch zwischen den in Kopenhagen entstandenen Aquarellen und den Baumstudien der frühen Dresdner Jahre. Das Blatt zeigt noch Elemente der traditionellen Landschaftsdarstellung, in denen sich der Einfluss von Friedrichs Dresdner Kollegen Johann Philipp Veith bemerkbar macht, nach dem Friedrich in seiner frühen Dresdner Zeit auch kopiert hat. Das ungewöhnliche Format, bei dem die Seiten trapezförmig abgeschrägt sind, ist nahezu einmalig und eine große Besonderheit im zeichnerischen Werk Friedrichs; es findet sich so nur noch einmal auf einem Skizzenbuchblatt, das den Blick vom Lilienstein auf die Tafelberge der anderen Elbseite zeigt (Staatliche Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, Inv.-Nr. SZ 52, vgl. Grummt 111). Jene Ansicht ist als reine Federzeichnung ausgeführt, doch in der Auffassung ähnlich bildhaft gedacht, weshalb Helmut Börsch-Supan vermutet hat, dass es sich um Entwürfe für Porzellanmalereien handeln könnte. Friedrichs Aquarelle und Sepien sind gleichsam die Essenz seiner Zeichenkunst, in ihnen hat er seiner Gedankenwelt bildhaften Ausdruck verliehen – gleichwertig zu seinen Gemälden. – Im Passepartout-Ausschnitt minimal lichtrandig. Die untere rechte Ecke leicht bestoßen und Papier dort etwas ausgedünnt. In guter Erhaltung.

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