As of May 15, 2024

Max Liebermann

Lot 336
Stehender Bauer auf einem Wege, 1897
Oil on paper

19.7 x 13.8 in (50.0 x 35.0 cm)

Lot 336
Stehender Bauer auf einem Wege, 1897
Oil on paper
19.7 x 13.8 in (50.0 x 35.0 cm)

Estimate:
€ 30,000 - 40,000
Auction: 7 days

Ketterer Kunst GmbH & Co KG

City: Munich
Auction: Jun 08, 2024
Auction number: 555
Auction name: 19th Century Art

Lot Details
Oil on paper , laminated on canvas. Links unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand mit nummeriertem und betiteltem Galerie-Etikett "No. 4[29]4 Stehender Bauer" sowie zwei weiteren nummerierten Etiketten "79" und "949/34". 50 x 35 cm.
- Painted in Holland, where Liebermann found his most important motifs. - One of Liebermann's last peasant studies, made in the transition period to an Impressionist style. - Programatic authenticity: an intense, direct encounter between painter and model. - In 1897, Liebermann was at the height of his fame with his simple, rural Dutch motifs, and the Academy of Arts in Berlin honored him with an exhibition on the occasion of his 50th birthday.
LITERATURE: Matthias Eberle, Max Liebermann. Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Bd. I: 1865-1899, München 1995, WVZ-Nr. 1897/22 (m. Abb.). - - Erich Hancke, Max Liebermann, Sein Leben und seine Werke, mit einem Verzeichnis der Gemälde und Pastelle bis 1913, Berlin 1914, S. 537.
Max Liebermann, Werke aus Frankfurter Privatbesitz, Sonderausstellung in der Galerie M. Goldschmidt, Frankfurt a.M. Dezember 1927, Nr. 15 (vermutl. "Holländer"; nicht eindeutig zuzuordnen). Max Liebermann in seiner Zeit, Nationalgalerie, Berlin, 6.9.-4.11.1979; Haus der Kunst München, München, 15.12.1979-17.2.1980; Nr. 75
Sammlung Joseph Stransky, New York (bis 1914) Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin (1914 vom Vorgenannten erworben, PC Nr.-2401) Albert Schmidt, Berlin (1921). Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin (1921, PC Nr.-4294). Alfred Flechtheim, Berlin (am 4.4.1921 beim Vorgenannten erworben). Wohl Privatbesitz Frankfurt (1927). Kunsthaus Bühler, München 1973. Privatbesitz Bremen. Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen/Berlin. Privatsammlung Norddeutschland (1975 vom Vorgenannten erworben, seither in Familienbesitz)
In einer monumental aufgefassten Studie zeigt Max Liebermann einen Holländischen Bauern in einfacher, dunkler Tracht und in den typischen schweren Holzschuhen. Der kurze Augenblick, in dem der Maler in der Begegnung den Porträtierten festhält, kommt in der breiten, lockeren Malweise zum Ausdruck. Auch die Pose des Mannes ist für ein Modell etwas ungelenk, dennoch wird deutlich, dass er genau diese Position zwischen Stand- und Spielbein intuitiv gewählt haben muss. In den Niederlanden findet Liebermann seine bedeutendsten Motive. Erstmals führt ihn noch als Student an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar 1871 eine Reise nach Amsterdam und Scheveningen, um die niederländische Schule besser kennezulernen. Sein erstes großformatiges, der einfachen Arbeit auf dem Lande gewidmetes und von einem prosaischen Realismus geprägtes Gemälde ,,Die Gänserupferinnen“ (1872, Alte Nationalgalerie, Berlin) entsteht vor dem Eindruck der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Als er Mitte der 1870er Jahre mit Jozef Israels und der Haager Schule in Kontakt kommt, beginnt sich eine andere Wahrnehmung und Bedeutung des Lichts in seinen Werken abzuzeichnen, die fortan für sein Schaffen bestimmend sein sollte. Im Jahr der Entstehung der vorliegenden Gemäldes ist Max Liebermann auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Zum Anlass seines 50. Geburtstages 1897 widmet ihm die Akademie der Künste in Berlin einen Ausstellungssaal, in dem 30 Gemälde, daneben Zeichnungen und Grafik ausgestellt ist. In seinem Werk, das bisher vom Menschen in der Landschaft und dem sozialen Gefüge der Arbeit stark geprägt war, hatten andere Themen wie das dem Individuum verpflichtete bürgerliche Porträt und impressionistische, leichte Plein-air-Szenen Eingang gefunden. Sein malerischer Blick sucht auf den nach wie vor fast jeden Sommer unternommenen Reisen nach Holland nicht mehr die Lebensrealität der einfachen Landbevölkerung, sondern nimmt die unbeschwertere Freizeitgestaltung der eleganten Strandurlauber in den Fokus, die der mittlerweile auch in Deutschland akzeptierten impressionistischen Malerei besser entspricht. Der selbstbewusst am Wegesrand vor seinem Hof positionierte Bauer ist eine der letzten Figurenstudien dieser Art, die Liebermann in Holland malte. [KT]
Lot Details
Oil on paper , laminated on canvas. Links unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand mit nummeriertem und betiteltem Galerie-Etikett "No. 4[29]4 Stehender Bauer" sowie zwei weiteren nummerierten Etiketten "79" und "949/34". 50 x 35 cm.
- Painted in Holland, where Liebermann found his most important motifs. - One of Liebermann's last peasant studies, made in the transition period to an Impressionist style. - Programatic authenticity: an intense, direct encounter between painter and model. - In 1897, Liebermann was at the height of his fame with his simple, rural Dutch motifs, and the Academy of Arts in Berlin honored him with an exhibition on the occasion of his 50th birthday.
LITERATURE: Matthias Eberle, Max Liebermann. Werkverzeichnis der Gemälde und Ölstudien, Bd. I: 1865-1899, München 1995, WVZ-Nr. 1897/22 (m. Abb.). - - Erich Hancke, Max Liebermann, Sein Leben und seine Werke, mit einem Verzeichnis der Gemälde und Pastelle bis 1913, Berlin 1914, S. 537.
Max Liebermann, Werke aus Frankfurter Privatbesitz, Sonderausstellung in der Galerie M. Goldschmidt, Frankfurt a.M. Dezember 1927, Nr. 15 (vermutl. "Holländer"; nicht eindeutig zuzuordnen). Max Liebermann in seiner Zeit, Nationalgalerie, Berlin, 6.9.-4.11.1979; Haus der Kunst München, München, 15.12.1979-17.2.1980; Nr. 75
Sammlung Joseph Stransky, New York (bis 1914) Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin (1914 vom Vorgenannten erworben, PC Nr.-2401) Albert Schmidt, Berlin (1921). Kunstsalon Paul Cassirer, Berlin (1921, PC Nr.-4294). Alfred Flechtheim, Berlin (am 4.4.1921 beim Vorgenannten erworben). Wohl Privatbesitz Frankfurt (1927). Kunsthaus Bühler, München 1973. Privatbesitz Bremen. Kunsthandel Wolfgang Werner, Bremen/Berlin. Privatsammlung Norddeutschland (1975 vom Vorgenannten erworben, seither in Familienbesitz)
In einer monumental aufgefassten Studie zeigt Max Liebermann einen Holländischen Bauern in einfacher, dunkler Tracht und in den typischen schweren Holzschuhen. Der kurze Augenblick, in dem der Maler in der Begegnung den Porträtierten festhält, kommt in der breiten, lockeren Malweise zum Ausdruck. Auch die Pose des Mannes ist für ein Modell etwas ungelenk, dennoch wird deutlich, dass er genau diese Position zwischen Stand- und Spielbein intuitiv gewählt haben muss. In den Niederlanden findet Liebermann seine bedeutendsten Motive. Erstmals führt ihn noch als Student an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar 1871 eine Reise nach Amsterdam und Scheveningen, um die niederländische Schule besser kennezulernen. Sein erstes großformatiges, der einfachen Arbeit auf dem Lande gewidmetes und von einem prosaischen Realismus geprägtes Gemälde ,,Die Gänserupferinnen“ (1872, Alte Nationalgalerie, Berlin) entsteht vor dem Eindruck der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts. Als er Mitte der 1870er Jahre mit Jozef Israels und der Haager Schule in Kontakt kommt, beginnt sich eine andere Wahrnehmung und Bedeutung des Lichts in seinen Werken abzuzeichnen, die fortan für sein Schaffen bestimmend sein sollte. Im Jahr der Entstehung der vorliegenden Gemäldes ist Max Liebermann auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt. Zum Anlass seines 50. Geburtstages 1897 widmet ihm die Akademie der Künste in Berlin einen Ausstellungssaal, in dem 30 Gemälde, daneben Zeichnungen und Grafik ausgestellt ist. In seinem Werk, das bisher vom Menschen in der Landschaft und dem sozialen Gefüge der Arbeit stark geprägt war, hatten andere Themen wie das dem Individuum verpflichtete bürgerliche Porträt und impressionistische, leichte Plein-air-Szenen Eingang gefunden. Sein malerischer Blick sucht auf den nach wie vor fast jeden Sommer unternommenen Reisen nach Holland nicht mehr die Lebensrealität der einfachen Landbevölkerung, sondern nimmt die unbeschwertere Freizeitgestaltung der eleganten Strandurlauber in den Fokus, die der mittlerweile auch in Deutschland akzeptierten impressionistischen Malerei besser entspricht. Der selbstbewusst am Wegesrand vor seinem Hof positionierte Bauer ist eine der letzten Figurenstudien dieser Art, die Liebermann in Holland malte. [KT]

17 other works by Max Liebermann Show all chevron_right

Max Liebermann Artist presented in curated searches
ios_instruction