As of May 15, 2024

Carl Spitzweg

Lot 312
Bäuerin vor einer Almhütte, 1870
Oil

3.7 x 6.5 in (9.4 x 16.5 cm)

Lot 312
Bäuerin vor einer Almhütte, 1870
Oil
3.7 x 6.5 in (9.4 x 16.5 cm)

Estimate:
€ 10,000 - 15,000
Auction: 10 days

Ketterer Kunst GmbH & Co KG

City: Munich
Auction: Jun 08, 2024
Auction number: 555
Auction name: 19th Century Art

Lot Details
Oil on cigar box wood. Links unten mit der Signaturparaphe. Verso bezeichnet "Geschenk von Carl Spitzweg an meinen Vater Professor Seeberger. Bestätigt Dr. Seeberger K. Professor" sowie links unten mit dem Künstlernamen. 9.4 x 16.5 cm.
Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.
LITERATURE: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 1326 (m. Abb.). - - Sotheby's, München, 11.11.1987, Los 24 Siegfried Wichmann, Werkverzeichnistext, 18.2.1988, S. 1-5. Auktionshaus Neumeister, München, 19.3.1997, Nr. 807.
Sammlung Prof. Gustav Seeberger, Nürnberg/München (verso mit dem Besitzvermerk). Sammlung Dr. Ludwig Johann Seeberger, Landsberg am Lech (1888 durch Erbschaft vom Vorgenannten, verso mit dem Besitzvermerk). Privatbesitz. Privatsammlung Baden-Württemberg
Schon in der Frühzeit beschäftigt sich Spitzweg mit dem unmittelbaren Ausschnitt in der Natur, die er auf seinen Wanderungen in den bayerischen Bergen festhält. 1835 trifft er in Mittenwald auf Eduard von Schleich d. Ä., mit dem er anschließend auf zahlreiche malerische Wanderschaften im Inntal, im Ettaler Gebiet und bei Garmisch sowie im Salzburger Land geht. In ihren Malkästen hatten die beiden feste Papierbögen, Kartons und ,,kleine Bretterl“ dabei, die einfach am Deckel befestigt werden konnte und schnell als Malgrund dienten. Spitzweg fertigt auf allen seinen Reisen und Wanderungen Zeichnungen und Ölstudien an, die er dann als motivisches und farbliches Repertoire bei der Komposition seiner Gemälde heranzieht. Neben den bekannten humoristischen Genreszenen schafft Spitzweg eine Vielzahl an wunderbaren Landschaften, die bei seinen Reisen im kleinen Format entstehen. Dazu nutzt er häufig den Deckel seiner Zigarrenkisten - Spitzweg war leidenschaftlicher Raucher kubanischer Habaneros. Aus den kleinen Formaten ergibt sich ein reizvolles Wechselspiel zwischen dem konzentrierten Motiv und dem stark geweiteten, langgestreckten Panoramablick. Wenig mehr als ein Farbeindruck von Spitzwegs bevorzugter Palette mit dem Coelinblau, dem hellem, frischen Grün und den rot-weißen Tupfen des typischen Gewandes der Sennerin mit dem sie bei Spitzweg immer ausgestattet ist, zeigt die kleine Landschaft wie locker und treffend er mit Farbe und Licht Regie führt. Bisweilen sind seine Gemälde anhand von Eintragungen im Skizzenbuch verortbar, in anderen Fällen formuliert sich in ihnen ein Typus. Die links angeschnittene Alm mit der nach oben gerichteten Perspektive findet im Gemälde ,,Der Urlauber“ (Sammlung Schäfer, Schweinfurt) erneut Verwendung - ein Eindruck, den Spitzweg beim Erreichen der Alm nach langer Wanderung nur zu gut kennen mochte. [KT]
Lot Details
Oil on cigar box wood. Links unten mit der Signaturparaphe. Verso bezeichnet "Geschenk von Carl Spitzweg an meinen Vater Professor Seeberger. Bestätigt Dr. Seeberger K. Professor" sowie links unten mit dem Künstlernamen. 9.4 x 16.5 cm.
Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.
LITERATURE: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 1326 (m. Abb.). - - Sotheby's, München, 11.11.1987, Los 24 Siegfried Wichmann, Werkverzeichnistext, 18.2.1988, S. 1-5. Auktionshaus Neumeister, München, 19.3.1997, Nr. 807.
Sammlung Prof. Gustav Seeberger, Nürnberg/München (verso mit dem Besitzvermerk). Sammlung Dr. Ludwig Johann Seeberger, Landsberg am Lech (1888 durch Erbschaft vom Vorgenannten, verso mit dem Besitzvermerk). Privatbesitz. Privatsammlung Baden-Württemberg
Schon in der Frühzeit beschäftigt sich Spitzweg mit dem unmittelbaren Ausschnitt in der Natur, die er auf seinen Wanderungen in den bayerischen Bergen festhält. 1835 trifft er in Mittenwald auf Eduard von Schleich d. Ä., mit dem er anschließend auf zahlreiche malerische Wanderschaften im Inntal, im Ettaler Gebiet und bei Garmisch sowie im Salzburger Land geht. In ihren Malkästen hatten die beiden feste Papierbögen, Kartons und ,,kleine Bretterl“ dabei, die einfach am Deckel befestigt werden konnte und schnell als Malgrund dienten. Spitzweg fertigt auf allen seinen Reisen und Wanderungen Zeichnungen und Ölstudien an, die er dann als motivisches und farbliches Repertoire bei der Komposition seiner Gemälde heranzieht. Neben den bekannten humoristischen Genreszenen schafft Spitzweg eine Vielzahl an wunderbaren Landschaften, die bei seinen Reisen im kleinen Format entstehen. Dazu nutzt er häufig den Deckel seiner Zigarrenkisten - Spitzweg war leidenschaftlicher Raucher kubanischer Habaneros. Aus den kleinen Formaten ergibt sich ein reizvolles Wechselspiel zwischen dem konzentrierten Motiv und dem stark geweiteten, langgestreckten Panoramablick. Wenig mehr als ein Farbeindruck von Spitzwegs bevorzugter Palette mit dem Coelinblau, dem hellem, frischen Grün und den rot-weißen Tupfen des typischen Gewandes der Sennerin mit dem sie bei Spitzweg immer ausgestattet ist, zeigt die kleine Landschaft wie locker und treffend er mit Farbe und Licht Regie führt. Bisweilen sind seine Gemälde anhand von Eintragungen im Skizzenbuch verortbar, in anderen Fällen formuliert sich in ihnen ein Typus. Die links angeschnittene Alm mit der nach oben gerichteten Perspektive findet im Gemälde ,,Der Urlauber“ (Sammlung Schäfer, Schweinfurt) erneut Verwendung - ein Eindruck, den Spitzweg beim Erreichen der Alm nach langer Wanderung nur zu gut kennen mochte. [KT]

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